Heizungsmodernisierung

Ratgeber Heizkörpertausch

Die Rechnung vom Energieversorger oder vom Ölhändler führt es jedes Jahr wieder vor Augen: Es muss etwas mit den Energiekosten geschehen. Doch häufig reicht das Budget nicht für eine energetische Generalsanierung aus – so wünschenswert wie diese auch ist. Der Hausherr muss also Prioritäten setzen. Hierbei stehen natürlich Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit ganz oben. Generelle Empfehlungen lassen sich nicht aussprechen, denn jede Immobilie ist anders und Einsparpotenziale müssen individuell berechnet werden. Wohl aber gibt es Daumenregeln. Demnach rentieren sich Heizungssanierung und Dämmung von Dach und Kellerdecke in der Regel nach fünf bis zehn Jahren. Bei der Fassadendämmung liegt die Größenordnung bei 20 bis 30 Jahren und neue Fenster rechnen sich noch viel später – alles unter der Voraussetzung, dass sich die Investitionen über die Energieeinsparungen refinanzieren sollen. Wir beschäftigen uns hier vor allem mit der Maßnahme „Heizungssanierung“.

Gründe für einen Heizkörpertausch

Die Heizungssanierung ist ein komplexes Thema, für das es keine Patentrezepte gibt. Die optimale Lösung hängt nicht nur von der vorhandenen Bausubstanz ab, sondern auch von eventuellen, später geplanten Sanierungsmaßnahmen. Hierzu betrachten wir zwei Beispiele:

 

Heizungssanierung mit Brennwerttechnik

Die Einsparpotenziale der Brennwerttechnik, egal ob Gas-, Öl- oder neuerdings auch Pellet-Brennwerttechnik, lassen sich nur bei niedrigen Systemtemperaturen heben. Mit Systemtemperaturen sind hier die Temperaturniveaus in den Heizkreisen gemeint, also im Prinzip und ganz anschaulich die mittleren Temperaturen der Heizkörper. Genauer betrachtet stellt sich im Heizkörper zwar ein Temperaturgefälle ein – oben ist es wärmer als unten – aber das können wir für die prinzipielle Betrachtung vernachlässigen. Sind die Systemtemperaturen niedrig, dann lassen sich logischerweise auch die Verbrennungsgase im Kessel besser auskühlen. Oder anders ausgedrückt: Der Energieinhalt des Brennstoffes wird viel besser ausgenutzt und die Effizienz der Gesamtanlage steigt.

Die Systemtemperaturen stellt der Heizungsbauer am Kesselregler ein. Hierbei kommen die technischen Fortschritte bei Heizkörpern über die letzten Jahre ins Spiel. Heizkörper sind nämlich durch verschiedene konstruktive Maßnahmen sehr viel leistungsfähiger geworden. Das heißt, dass sie bei gleicher Größe trotz niedriger Systemtemperaturen die gleiche Leistung abgeben wie Altheizkörper. Es gibt neben ästhetischen Gründen also durchaus auch energetische Gründe, die für den Heizkörpertausch sprechen.

Fazit: Die Sanierung mit einem Brennwertkessel bringt bereits eine gewisse Energieersparnis, weil moderne Kessel einfach weniger Verluste haben. Die kompletten Einsparpotenziale der Brennwerttechnik lassen sich aber erst mit neuen Heizkörpern erschließen.

 

Heizungssanierung mit einer Wärmepumpe

Auch die Wärmepumpe kann ein hocheffizientes Heizsystem sein, wenn bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind – zuvorderst möglichst tiefe Systemtemperaturen. Wird am Gebäude sonst nichts geändert und bleiben die alten Heizkörper drin, dann können jedoch mit einer Wärmepumpe die Heizkosten im Vergleich zum Altkessel sogar steigen. Das ist durch Praxisbeispiele belegt. Eine Heizungssanierung mit Wärmepumpe liefert in der Regel nur dann zufriedenstellende Ergebnisse, wenn gleichzeitig auch Dämmmaßnahmen am Haus ausgeführt werden.

Darüber hinaus ist auch die Wärmeverteilung an niedrige Systemtemperaturen anzupassen. Früher war für Wärmepumpen die Fußbodenheizung, die mit Systemtemperaturen unter 30 °C auskommt, das Mittel der Wahl. Dank der technischen Fortschritte lassen sich mit modernen Heizkörpern heute aber die gleichen Ergebnisse erzielen, was auch durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen ist.

Nachträgliche Dämmung

Investiert ein Hausbesitzer zunächst in die Heiztechnik und ein paar Jahre später in eine Wärmedämmung, dann nimmt der Heizwärmebedarf des Hauses ab. Moderne Kessel stellen sich darauf ein: Sie können ihre Leistung herunterregeln – oft auf 10 Prozent der Maximalleistung. Kesselhersteller nennen das Modulation. Moderne Wärmepumpen können das ebenfalls, allerdings wird das dort meistens als Invertertechnik bezeichnet. In beiden Fällen erzielt die Heizung bei reduzierter Leistung bessere Wirkungsgrade, der Energiebedarf nimmt also überproportional ab.

Neue Fenster

Auch wenn sich neue Fenster über Energieeinsparungen nicht rechnen, gibt es andere und nicht nur kosmetische Gründe für einen Tausch. Insbesondere bieten moderne Fenster einen erhöhten Einbruch- und Schallschutz. Zu beachten ist jedoch, dass neue Fenster das Gebäude dichter machen und den natürlichen Luftaustausch behindern. Die Folge ist in vielen Fällen Schimmel. Werden mehr als ein Drittel der Fensterfläche erneuert, dann muss der Fachmann ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 erstellen und gegebenenfalls lüftungstechnische Maßnahmen vorschlagen.

Was hat sich bei den Heizkörpern technisch verbessert?

Vor allem die Leistungssteigerung war in den letzten Jahren das Ziel bei der Verbesserung von Heizkörpern. Ansatzpunkte hierfür gibt es einige wie zum Beispiel die innere Führung des Heizungswassers oder die sogenannten Konvektionsbleche. An diesen Blechen zwischen der vorderen und der hinteren Heizkörperplatte steigt die sich erwärmende Luft wie in einem Kamin hoch. Form und Anordnung entscheiden darüber, wie hoch später die Wärmeleistung des Heizkörpers ist.

Kleineres Innenvolumen

Vor allem in gedämmten Häusern reagiert die Zimmertemperatur empfindlich auf zusätzliche Wärmequellen wie Sonneneinstrahlung oder Elektrogeräte. Hat der Heizkörper einen großen Wasserinhalt, dann dauert es eine lange Zeit, bis dieses Wasser abgekühlt ist. Der Raum wird dann schnell überheizt. Anders ist das bei Heizkörpern mit geringem Wasserinhalt. Diese kühlen schnell aus und so lassen sich Sonnenschein und Flachbildschirm tatsächlich als Wärmegewinn verbuchen.

Heizkörpertausch ist keine große Sache

Der Heizkörpertausch durch den Profi ist eine schnelle und saubere Sache. Wenn die Abstände zwischen den Heizungsrohren passen und die Ventile normgerecht ausgeführt sind, schafft das der Heizungsbauer in etwa einer Stunde – auch wenn noch Wasser im System ist.

In der Praxis können zwei Problemfälle auftreten: Die Rohrabstände passen nicht oder die von der Norm vorgeschriebenen Absperrventile fehlen. Beides lässt sich jedoch lösen. Zum einen gibt es Spezialheizkörper mit Rohrabständen auf Maß. Flexible Fertigungsanlagen ermöglichen die Herstellung solcher individualisierten Produkte zu einem geringen Aufpreis. Alternativ kann der Handwerker bei kleinen Abweichungen der Rohrabstände auch mit Zwischenstücken montieren. Bei größeren Differenzen muss er jedoch Änderungen an den Rohrleitungen vornehmen.

Der zweite Problemfall, das Fehlen von eigentlich vorgeschriebenen Absperrventilen, lässt sich wie folgt lösen: Der Heizungsbauer legt eine Kühlmanschette um die Rohre und verbindet sie mit einer speziellen Kältemaschine. So wird das Wasser in der Leitung eingefroren und der Heizkörpertausch kann wie oben beschrieben erfolgen. Und das vorgeschriebene Absperrventil lässt sich dabei auch gleich montieren.

Ein dreiminütiges Youtube-Video von Purmo zeigt, wie das in der Praxis funktioniert.

Welcher Heizkörper ist der Richtige?

Kompaktheizkörper haben sich sicher zu Recht als Standardlösung bei Sanierungen durchgesetzt. Sie sind leistungsstark, kostengünstig und in sehr vielen Größen und Farben lieferbar. Auch bei den Frontflächen gibt es mehrere Designs zur Auswahl. Darüber hinaus kann es spezielle Anforderungen an Heizkörper geben. Die folgende Tabelle zeigt Sonderanforderungen und ihre Lösungen im privaten Wohnbereich auf.

Heizkörper für spezielle Anforderungen / Checkliste

Aufgaben-stellung Heizkörperart Lösung von Purmo Gründe für den Einsatz Design
Modernisierung Kompaktheizkörper Compact, Vertical, Plan, Ramo Hohe Leistung bei kleinen Abmessungen Verschiedene Oberflächen, moderne schlichte Form
  Röhrenradiatoren Delta Laserline Nabenabstände nach Bedarf durch individuelle Fertigung Klassische Form
Anspruchsvolle Wohnraum-gestaltung Design- und Vertikalheizkörper Kos, Faro, Tinos, Paros, Narbonne Heizkörper als gestalterisches Element des Innenraums Vertikales Design
  Konvektoren für Fenster über die gesamte Raumhöhe Ramo Ventil compact Bauhöhe nur 20 cm, große Konvektionsflächen, optionaler Wärmestrahlungs-schirm Schlichtes und unauffälliges Design
Badezimmer Badheizkörper Apolima, Elato, Flores, Ios, Andros, Santorini, Apia, Leros, Linosa, Evia Blickfang durch anspruchsvolles Design, Heizkörper eignen sich als Handtuchwärmer Große Modellvielfalt für alle Geschmäcker
Wenig Platz in der Küche Vertikalheizkörper   Statt Heizkörper in der Fensternische kann eine Arbeitsfläche mit Unterschrank gestellt werden. Verschiedene Designs, Möglichkeit zum Anbringen eines Handtuchhalters.
  Konvektor für den Einbau in Sockelleisten Purmo Optimo Verbraucht keinen wertvollen Platz an den Küchenwänden, verschwindet hinter der Sockelleiste. Unsichtbarer Konvektor
Allergiker Kompaktheizkörper ohne Lamellen Plan Compact,
Typen 10, 20, 30
Durch fehlende Lamellen leicht staubfrei zu halten Schlichte Form mit ebener Frontfläche
  Röhrenradiatoren Delta Laserline Leicht zu reinigen durch abgerundete Kanten und große Abstände zwischen den Rohren. Klassische Heizkörperform
Nur zeitweilig genutzte Räume Elektroheizkörper Yali, Elato, Flores, Kaba, Tinos, Paros, Delta, Milos E Geringe Investitionskosten kompensieren höhere Betriebskosten. Breites Angebot für jeden Geschmack

Elektroheizkörper

Früher waren elektrische Wärmeerzeuger verpönt – und das aus gutem Grund, denn für jedes Kilowatt Heizleistung musste ein Kohlekraftwerk 3 Kilowatt Wärme erzeugen. Heute hat sich das durch die regenerativen Anteile im Elektrizitätsnetz geändert. Damit ist auch die Stromheizung umweltfreundlicher geworden. Das ist aber nicht der einzige Vorteil. Stromheizungen sind von den Investitionskosten her günstig, weil keine Rohrleitungen verlegt werden müssen. Ein Elektroanschluss reicht. Wird ein Raum selten genutzt, beispielsweise der Hobby-Raum oder ein Gästezimmer, dann fallen die höheren Verbrauchskosten kaum ins Gewicht. Auch in der Übergangszeit kann ein Elektroheizkörper im Bad sinnvoll sein, wenn der Heizkessel noch nicht im Winterbetrieb ist.

Altgeräteentsorgung

Niedrigtemperatur-Heizkörper von Purmo sorgen für behagliche und effiziente Wärme – viele Jahrzehnte lang. Am Ende ihrer Lebensdauer können alle Komponenten getrennt und wiederverwertet werden. Der zweite Punkt gilt natürlich auch für Ihre alten Heizkörper, weil Metalle grundsätzlich problemlos recycelbar sind. Der Handwerker wird Ihre alten Heizkörper in der Regel zurücknehmen. Auch bei der Verpackung ist Recycling Trumpf. Die Heizkörper werden in einer umweltfreundlichen Transportverpackung mit Kantenschutz – in Folie eingeschweißte umlaufende Kartonage – geliefert. Die Verpackung sichert die neuen Heizkörper auch im rauen Baustellenalltag und sie ist leicht zu trennen und wiederzuverwerten.

Garantie

Heizkörper müssen dauerhaft einem hohen Druck standhalten. Purmo unterzieht deshalb jeden Heizkörper einer Druckprobe im Tauchbecken. Der Druck liegt dabei weit über den von den Normen geforderten Bereichen. Die Beschichtung der Heizkörper erfolgt in einem aufwändigen Verfahren. Zunächst wird der Heizkörper mit einem alkalischen Reinigungsmittel entfettet und mit Eisenphosphat behandelt. Ein Elektrobad schafft eine korrosionsresistente Grundierung. Die Beschichtung mit Polyesterepoxidharz und die Erhitzung auf etwa 200 °C ergibt schließlich eine beständige und optisch ansprechende Schutzschicht. Alle Heizkörper entsprechen strengsten Qualitätsstandards. Deshalb gibt Purmo 10 Jahre Garantie auf alle Heizkörper.

Reklamation

Für etwaige Garantiefälle bietet das Konzept der „Handwerkermarke“ Ihnen als Kunde große Vorteile. Als teilnehmender Hersteller bietet Purmo besonders kundenfreundliche Garantiebedingungen. SHK-Verbandsbetriebe kommen zudem in den Genuss einer besonderen Haftungsübernahmeerklärung, die Purmo mit dem Verband vereinbart hat. Das gibt Ihnen als Kunde weitergehende Sicherheiten.

Ansprechpartner für Reklamationsfälle ist der Fachhandwerker, der sich ohne Umweg über den Großhandel direkt an Purmo wenden kann (Rettig Germany, www.purmo.de). Das beschleunigt die Regulierung bei einer Reklamation erheblich.